Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften

Regen - Wasser - Pflanzen

In Wuppertal regnet es immer noch mehr als in vielen anderen Gegenden von Deutschland (bis Mitte Oktober 2022 hatte Wuppertal 800 mm Niederschlag, während es in Köln nur 500 mm waren und in Berlin nur 300 mm!). Abgesehen von den geringeren Mengen im Vergleich zu früher, hat sich auch die Verteilung des Regens im Jahresverlauf verändert. Wir haben zunehmend trockene Frühjahre und im Sommer lange Trocken- oder Dürreperioden, wie dieses Jahr wieder zu merken war. Für Pflanzen bedeutet das einen immensen Stress, da in der Zeit des größten Wachstums am wenigsten Wasser zur Verfügung steht. Auch gelangen Pflanzen mit ihren Wurzeln immer schwerer ans Grundwasser, da der Grundwasserspiegel seit Jahren sinkt. Dies führt in den letzten Jahren zu einer deutlichen Häufung von Dürresituationen (siehe Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, UFZ; https://www.ufz.de/index.php?de=47252).

Wasser wird in allen Bereichen unseres Lebens verbraucht, in der Industrieproduktion oder Landwirtschaft, beim Bau, für die Energieerzeugung, zum Transport, in den Haushalten, fürs Pflanzenwachstum (Wälder) und, und, und. Unser Trinkwasser ist von hoher Qualität und kommt (bisher) zuverlässig aus der Leitung. Aber auch die Verfügbarkeit von Wasser ist begrenzt und an manchen Stellen in Deutschland gibt es bereits zeitweilig Wasserknappheit. Die Folgen sind deutlich sichtbar, z. B. eingeschränkter Schiffverkehr auf dem Rhein, verdorrte Felder, Fischsterben.

Daher sollte jede*r einzelne in allen Bereichen sparsam mit der Ressource Wasser umgehen und wir sollten Möglichkeiten schaffen, dass wieder mehr Regenwasser zur Grundwasserneubildung im Boden versickern kann (Thema „Entsiegelung“). Während bisher die schnelle Abführung von Regenwasser und Hochwässern städteplanerisch im Vordergrund stand, muss die Rückhaltung von Wasser in der Landschaft ein Schwerpunkt von künftigen Planungen werden. Wir sollten Regenwasser in regenreicheren Perioden auffangen, damit es in trockenen Perioden genutzt werden kann. Solche Maßnahmen werden momentan unter dem Stichwort „Schwammstadt“ diskutiert. Auch sollten wir verstärkt nach Möglichkeiten suchen, Wasser „zweimal“ zu nutzen, z. B. Wasser zum Spülen von Leitungen anschließend zum Bewässern von Pflanzen nutzen.

Regenwasser und Brauchwasser für die Pflanzen an der Uni

Für unsere Forschungs- und Lehrtätigkeit (AG Botanik) ziehen wir Pflanzen in Gewächshäusern an und unterhalten das Uni-Arboretum (Baum-Lehrpfad auf dem Campus Grifflenberg). Die Pflanzen in den Gewächshäusern müssen gewässert werden und auch neu angepflanzte Bäume gießen wir in trockenen Sommern. Seit letztem Jahr ist der allergrößte Teil dieses Wassers aufgefangenes Regenwasser. Auf Initiative von Herrn Wissemann (Dezernat 5) und mit Unterstützung von Herrn Dr. Kischkel (Kanzler der BUW) sind Regenwasserzisternen gebaut worden. An dieser Stelle ein großes Dankeschön! So kann das Wasser aus regenreicheren Perioden in den trockenen Phasen genutzt werden und wir brauchen kein Trinkwasser mehr für die Pflanzen. Zusätzlich können wir durch die Unterstützung von Herrn Hermann (Dezernat 5) im neuen Gewächshaus (hinter Gebäude W) einen Teil des Brauchwassers, dass zum Spülen des Leitungssystems hier an der Uni verwendet wird, auffangen und ebenfalls zum Pflanzengießen verwenden.

Kleine Wasserbecken für Insekten und andere Tiere

Auch Tiere brauchen Wasser, seien es Insekten, Vögel oder andere Tiere. Dies gilt insbesondere für trockene und heiße Perioden. Da es insgesamt immer weniger feuchte Stellen oder Wasserstellen gibt bzw. diese austrocknen, haben wir an verschiedenen Stellen kleine Wasserbecken aufgestellt, die wir ebenfalls regelmäßig mit Regenwasser füllen.

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